Vier Songs in knapp 40 Minuten. Das ist ja schon mal eine Ansage. Allerdings eine, deren Ausgang ungewiss ist. Denn Songlängen á la 13 Minuten, das findet man auch in Musikgenres, welche in eine Kategorie der zum teil unhörbaren Musik fallen. Und ich rede hier nicht von Techno, Electro und all dem anderen elektronischen Kram, der zur Zeit den Musikmarkt sättigt. Denn diese Band hat Gitarren. Sogar verzerrte Gitarren. Und das ruft eher Erinnerungen wach an übermäßig lange und vor allem übermäßig übertriebene Gitarrensoli und solch lange Intors, dass man sich nach zwei Minuten wünscht der Song wäre nun endlich vorbei – und das bevor er gerade erst angefangen hat. Aber ich möchte nicht immer zynisch sein und mahne mich selbst diese Platte mit einem objektiven Ohr durchzuhören – sofern das jetzt noch möglich ist.
Das letzte Release Beyond the 4th door klang insgesamt sehr viel düsterer und schwerer. Der Opener Wholedome beginnt ebenfalls brachial, löst sich aber selbst immer mehr auf und dient somit als Wegweiser für den weiteren Verlauf des Albums. Die Stücke sind eher am psychodelischen Rock orientiert und harte Gitarrenriffs sucht man nun vergeblich. Die Vermutung mit den Gitarrensoli bestätigt sich. Jedoch werden die Melodien nicht ewig ausgereizt, sondern fungieren durch die ewige Weiderholung als Mantra. Das Soundgerüst aus Bass und Drums spielt virtuos drauf zu. Da verstricken sich Bassläufe und Basedrum manchmal so sehr, dass man aus dem Takt gerät und es etwas Zeit bedarf bis man sich wieder fängt. Die durch die Gitarren evozierten Mantren werden so immer wieder kurz aufgelöst um sich nicht komplett in einer Trance zu verlieren.
Psychedlischer Rock der 70er trifft auf innovative Strukturen der Rhytmusfraktion. Und obendrauf immer wieder spährische Parts, die einen weit weg von dem Gewohnten schicken. Eine gelungene und trotz der nur vier Songs, abwechslunsgreiche Platte.